Im Bereich der Legasthenie gibt es viele Bezeichnungen, die viel Verwirrung mit sich bringen. Besonders die Abkürzung LRS ist dabei nicht förderlich. Sie kann nämlich für Lese-Rechtschreibschwäche, Lese-Rechtschreibstörung, aber auch für Schwierigkeiten stehen. Die Differenzierung ist allerdings wichtig!
Wie die Schule es sich leicht machen will und damit alles schwerer macht!
In der Schule wird häufig der Begriff Lese-Rechtschreibschwierigkeiten verwendet. Dieser Begriff hat jedoch das Problem, dass er sämtliche Schwierigkeiten, die mit dem Lesen und Schreiben zusammenhängen, in einen Topf wirft.
Dies hat zwar den Vorteil, dass alle eine Förderung erhalten, führt jedoch im Umkehrschluss zu der Fehlannahme, dass diese Förderansätze bei allen gleichermaßen helfen. Zum Beispiel Schüler mit Legasthenie und Schüler, die gerade erst die Sprache lernen, werden häufig in dieselbe Kategorie eingeordnet. Dies führt dazu, dass sie ähnliche Fördermaßnahmen erhalten, obwohl ihre Bedürfnisse sehr unterschiedlich sind. Schüler mit Legasthenie benötigen oft langfristige Unterstützung, während Schüler, die eine neue Sprache erlernen, möglicherweise schneller Fortschritte machen und andere Formen der Förderung benötigen. Dadurch entsteht der Irrglaube, dass ein Nachteilsausgleich degressiv, also abnehmend, vergeben werden sollte. So ist es auch in den meisten Schulverordnungen: Je höher die Schulstufe, desto geringer sind die Möglichkeiten, verschiedene Nachteilsausgleiche durchzusetzen.
Und was ist die Lese-Rechtschreibschwäche?
Der Begriff „Lese-Rechtschreibschwäche“ ist wohl der bekannteste unter all diesen Bezeichnungen, doch auch sehr ungenau. Eine Lese-Rechtschreibschwäche beschreibt eine Beeinträchtigung der Lese- und Rechtschreibfähigkeiten, die meist auf Umweltfaktoren basiert. In vielen Fällen kann durch gezielte Förderung viel erreicht werden, und oft ist es möglich, diese Schwäche durch entsprechende Maßnahmen und Therapien zu überwinden.
Legasthenie oder auch Lese-Rechtschreibstörung
Legasthenie, auch als Lese-Rechtschreibstörung bekannt, ist ein medizinischer Begriff, der eine teils genetisch bedingte Beeinträchtigung des Erwerbs der Lese- und Rechtschreibfähigkeiten beschreibt. Im ICD-11 wird sie differenziert in isolierte Rechtschreibstörung, isolierte Lesestörung sowie kombinierte Lese- und Rechtschreibstörung. Das bedeutet, dass betroffene Personen entweder ausschließlich Schwierigkeiten beim Lesen, ausschließlich beim Schreiben oder in beiden Bereichen gleichzeitig haben können.
Während gezielte Förderung und Unterstützung viel bewirken können, stößt diese Hilfe irgendwann an ihre Grenzen. Menschen mit Legasthenie haben ein Leben lang mit dieser Herausforderung zu tun und müssen Strategien entwickeln, um damit umzugehen. Doch trotz dieser Einschränkung sind sie oft in der Lage, erfolgreiche Wege zu finden und in jeder erdenklichen Karriere Fuß zu fassen, wenn die richtigen Hilfsmittel und Ansätze zur Verfügung stehen. Technische Hilfsmittel bilden hier eine wichtige Basis!
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