Technische Hilfsmittel für Legasthenie sind stets in der Weiterentwicklung. Wo es vor 10 Jahren noch schwer war, Diktiersoftware für einen erschwinglichen Preis zu finden, haben wir heute mit unserem Handy stets eines bei uns. Auch bei der Rechtschreibkorrektur sind die Zeiten vorbei, in denen man hoffen musste, gerade ausreichend das Wort zu schreiben, damit die Word-Korrektur nicht nur anschlägt, sondern auch eine treffende Korrektur anbietet.

Im Folgenden möchte ich einen Ausblick geben, was in den nächsten Jahren interessant werden kann.

OrCam Read

Ich muss zugeben, dass ich Lesestiften nichts abgewinnen kann und ich jedem nur davon abraten kann. Doch ein Konzept hat mich dann doch überzeugt. Der OrCam Read hat nämlich die Besonderheit, dass er die ganze Seite mit einem Klick scannt und vorliest, dabei aber auch leicht steuerbar ist. Allerdings befindet er sich noch mit über 1000 € in einer Preisklasse, die ihn noch nicht als ernstzunehmende Konkurrenz zu einem Handy mit OCR und Vorlesesoftware macht.

Chat GPT

Chat GPT und andere Sprachmodelle sind optimal, um Texte korrigieren zu lassen. Daher ist es auch nicht erstaunlich, dass dies gerade für Menschen mit Legasthenie sehr vielversprechend sein kann. Auf meiner Seite zum Text korrigieren habe ich schon einmal aufgezeigt, wie gut das funktionieren kann. Schaut doch dort einmal vorbei.

Ebenfalls kann Chat GPT dabei unterstützen, schlecht OCRte Texte verständlich zu machen und Transkriptionen zu verbessern. Also probiert es doch mal aus.

Die mediale Revolution

In den letzten Jahren sind zunehmend Informationen in Video- und Audioform zugänglich geworden. Doch die mediale Revolution ermöglicht nicht nur, dass Menschen mit Legasthenie Informationen aufnehmen können, sondern auch, dass sie ihr Wissen in Form von Videos und Tonaufnahmen viel leichter teilen können. Dadurch können sie auch viel einfacher an öffentlichen Diskursen teilnehmen.

Frau nimt mit dem handy ein Video auf. Das handy ist auf einem stativ.

Durch all diese Entwicklungen in Kombination mit bereits existierenden Hilfsmitteln wird die Welt für Menschen mit Legasthenie um vieles barriereärmer. Ich bin gespannt darauf, was uns in den kommenden Jahrzehnten noch erwarten wird.